Werteerziehung: Was bedeutet die Erziehung nach Werten und ist sie wichtig?
Werteerziehung ist ein Begriff, mit dem die meisten Eltern gar nicht viel anfangen können. Denn das Spektrum einer „Werteerziehung“ ist groß und äußerst dehnbar. Wir zeigen, was unter der Werteerziehung zu verstehen ist und warum sie wichtig für die Kindererziehung ist.
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Was ist eine Werteerziehung?
Kinder müssen eine Orientierung für ihr Leben gewinnen. Sie müssen lernen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und zu erkennen, was für sie selbst und für andere Menschen gut oder schlecht ist. Bei der Werteerziehung geht es jedoch nicht um den erhobenen Zeigefinger. Von Werten zu reden, kommt immer an zweiter Stelle. An erster Stelle geht es darum, dass Ihr Kind wertebezogene Erfahrungen macht:
- von Beziehungen, die verlässlich sind,
- dass Fairness und Gerechtigkeit auch den Erwachsenen wichtig sind,
- dass es allen besser geht, wenn man sich an bestimmte Regeln hält,
- dass es im Leben Grenzen geben muss, für sich und für andere.
Auf Grundlage dieser Erfahrungen ist Ihr Kind dann für Gespräche über Werte und Moral vorbereitet.
Werte haben vielfach eine religiöse Begründung und Herkunft. Das gilt vor allem für die Nächstenliebe oder die Menschenwürde, die Ihren Ursprung in der jüdischen und christlichen Religion haben und heute auch davon unabhängig die Grundlage moralischer Erziehung bilden. Eine wichtige Aufgabe für die Zukunft unserer Gesellschaft besteht darin, Werte zu finden und eine Erziehung zu unterstützen, die ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung in respektvoller Weise fördern.
So vermitteln Eltern die Werteerziehung an Kinder
Ihr eigenes Leben ist der wichtigste Erzieher: Der beste Weg der Werteerziehung besteht für Alleinerziehende darin, Ihre Kinder in die eigene Lebenseinstellung und Lebenshaltung einzubeziehen. Woran Sie Ihr Herz hängen und wofür Sie sich in Ihrem Leben einsetzen, wird meistens auch Ihrem Kind wichtig. Und was Ihnen gleichgültig ist, erscheint oft auch Ihrem Kind nicht besonders wichtig. Deshalb hat die Werteerziehung für viele Eltern auch mit religiösen Überzeugungen zu tun.
Auch wenn das Leben in der Familie also selbst erzieht und Sie sich dies mit Blick auf ihren eigenen Lebensstil und ihr eigenes Handeln klarmachen müssen, spielt das Erklären eine wichtige Rolle. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, warum andere nicht verletzt werden dürfen. So lernt Ihr Kind, das eigene Handeln auch aus der Sicht anderer Menschen zu beurteilen.
Erziehung nach Werten und Regeln
Werteerziehung bietet Kindern von Beginn ihres Lebens an eine positive Orientierung und ein Fundament für ihre Lebensgestaltung. Erziehung heißt für Eltern auch, sich klar darüber zu werden, was Ihnen selbst wichtig ist und welche Werte sie ihrem Kind mitgeben wollen.
Grenzen und Freiraum aufzeigen
Eltern vermitteln ihren Kindern wichtige Grundregeln für das Zusammenleben. So lernen Kinder, wie man miteinander gut umgeht und wann Grenzen erreicht werden. Sie erhalten entsprechend der gesellschaftlichen Konventionen entscheidende Kompetenzen, wie Toleranz, Fürsorge, Zuverlässigkeit oder Pünktlichkeit mit auf den Weg.
Zugleich sind Eltern gefordert, auch den Freiraum einzuhalten, den ihr Kind braucht. Sie stehen vor der Herausforderung, die Privatsphäre ihrer Kinder zu respektieren und ihr Kind mit seinen Charaktereigenschaften so anzunehmen, wie es ist.
Konsequenzen ziehen
Kinder lernen viel durch „abgucken“. Sie orientieren sich an Vorbildern und an dem Verhalten anderer, um eigene Möglichkeiten auszuloten. Mütter und Väter sind für sie ein wichtiges Vorbild, um Regeln zu lernen und Werte zu erfahren. Eltern müssen aber auch bereit sein, Konsequenzen zu ziehen, wenn Kinder Regeln nicht einhalten. Logische Konsequenzen und gemeinsame Absprachen tragen dazu bei, dass Erziehung auf demokratischen Füßen steht.
Werteerziehung in der Praxis
Was ist, wenn mein Kind sagt: „Andere Kinder halten sich doch auch nicht an die Regeln!“?
Kinder kommen heute mit unterschiedlichen Auffassungen von Werten und Erziehung in Berührung, die sie verwirren und die für Single-Eltern entmutigend sind. Tatsächlich unterstreicht es aber die Bedeutung des Elternhauses als des ersten Ortes, an dem Kinder Werte kennen und schätzen lernen. Darüber hinaus sollten Eltern, dort, wo dies möglich ist – etwa in Kindergärten – das Gespräch suchen und nach den dort vertretenen Werten fragen. Immer richtig bleibt es:
- dem Kind klarzumachen, dass „unsere Familie“ ihren eigenen Weg geht,
- darauf zu bestehen, dass andere nicht immer Vorbilder sind,
- dass falsches Verhalten kein Maßstab sein kann,
- dass man den eigenen Überzeugungen folgen muss. Solche Erklärungen werden Ihr Kind aber nur überzeugen, wenn es erfahren hat, wie wertvoll das harmonische Zusammenleben in der eigenen Familie ist.
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Quellen: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Prof. Dr. Friedrich Schweitzer, Theologe, eigene Recherchen.