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Einschlafrituale bei Kindern

Einschlafrituale bei Kindern

Einschlafrituale bei Kindern

In unserem Beitrag Rituale in Familien haben wir gesehen, wie wichtig Rituale und Gewohnheiten in Familien grundsätzlich sein können. Selbstverständlich gehört auch das „Gute-Nacht-Ritual“ mit dazu, das wir uns jetzt genauer ansehen möchten. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Einschlafrituale: Was ist das überhaupt?

Das Gute-Nacht-Ritual soll den Übergang von den Aufregungen und Beschäftigungen des Tages zu einer Phase der Ruhe und Stille erleichtern. Gerade noch war es hell und sonnig, die Kinder tobten vielleicht im Garten oder tummelten sich im Sandkasten und dann wird es zunehmend dämmeriger. Sie sollen jetzt ihr Lärmen, Toben und Gaudieren einstellen, sie sollen sich auf die zweite Tageshälfte einstimmen, die durch Ausruhen, Erholung und Schlaf gekennzeichnet ist.

Wenn alles ruhiger wird, wenn das Aktivitätsniveau zurückgefahren wird, dann kommen manchmal bei Kindern von Alleinerziehenden Befürchtungen, Sorgen und Ängste hoch. „Ist der schwarze Hund des Nachbarn schon so sorgfältig eingesperrt, dass er nicht auf die Straße kann und mich beißt?“ „Werden mich die großen Buben in der Bauecke spielen lassen?“ „Wenn morgen eine Ex geschrieben wird, wird mir wieder nichts einfallen?“ Solche Gedanken können sich gerade am Abend breit machen und die Seelen der Kinder belasten.

 

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Oder es ist ganz einfach die Angst vor der Dunkelheit und die Sorge, ob morgen alles noch am gewohnten Platz ist, ob die Ordnung der Welt nicht in einem Chaos zusammen bricht. Einschlafrituale helfen, diesen Schwebezustand und die ambivalente Stimmung zu überbrücken.

Ein Ritual zum Schlafengehen, das Kinder beruhigt, Vertrauen und Geborgenheit vermittelt, hat in der Regel mehrere Elemente. Sie sind aufeinander abgestimmt und so miteinander verbunden, dass die Kinder Entspannung und Ruhe finden können und Geborgenheit spüren. Ein Ritual zum Schlafengehen kann mehrere Elemente enthalten und bereits bei Einbruch der Dunkelheit beginnen. Das Erlebnis der „Blauen Stunde“ ist ein vorbereitendes Element für ein Einschlafritual. Das gemeinsame Singen mit den Kindern, wenn sie nach dem Waschen und Zähneputzen schon im Bett liegen ist im Übrigen ein fester Bestandteil des Gute-Nacht-Rituals von vielen.

Brauchen Kinder Gute-Nacht-Rituale?

Eine nahe liegende Erklärung steckt bereits im Wort „Gute-Nacht-Rituale“. Es soll den Kindern versichert werden, dass es ihnen auch in der Nacht gut gehe und sie sollen Sicherheit gewinnen, dass alles seine vertraute und gute Ordnung hat. Du bist alleinerziehender Single? Super, dann haben wir mit unserer Singlebörse für Alleinerziehende wahrscheinlich genau das richtige für dich…

Das Gute-Nacht-Ritual soll den Übergang von den Aufregungen und Beschäftigungen des Tages zu einer Phase der Ruhe und Stille erleichtern. Gerade noch war es hell und sonnig, die Kinder tobten vielleicht im Garten oder tummelten sich im Sandkasten und dann wird es zunehmend dämmeriger. Sie sollen jetzt ihr Lärmen, Toben und Gaudieren einstellen, sie sollen sich auf die zweite Tageshälfte einstimmen, die durch Ausruhen, Erholung und Schlaf gekennzeichnet ist.

Wenn alles ruhiger wird, wenn das Aktivitätsniveau zurückgefahren wird, dann kommen manchmal bei Kindern Befürchtungen, Sorgen und Ängste hoch. „Ist der schwarze Hund des Nachbarn schon so sorgfältig eingesperrt, dass er nicht auf die Straße kann und mich beißt?“ „Werden mich die großen Buben in der Bauecke spielen lassen?“ „Wenn morgen eine Ex geschrieben wird, wird mir wieder nichts einfallen?“

Solche Gedanken können sich gerade am Abend breit machen und die Seelen der Kinder belasten. Oder es ist ganz einfach die Angst vor der Dunkelheit und die Sorge, ob morgen alles noch am gewohnten Platz ist, ob die Ordnung der Welt nicht in einem Chaos zusammen bricht. Einschlafrituale helfen, diesen Schwebezustand und die ambivalente Stimmung zu überbrücken.

Einschlafrituale: Wie funktioniert es?

Ein Ritual zum Schlafengehen, das Kinder beruhigt, Vertrauen und Geborgenheit vermittelt, hat in der Regel mehrere Elemente. Sie sind aufeinander abgestimmt und so miteinander verbunden, dass die Kinder Entspannung und Ruhe finden können und Geborgenheit spüren. Ein Ritual zum Schlafengehen kann mehrere Elemente enthalten und bereits bei Einbruch der Dunkelheit beginnen. Das Erlebnis der „Blauen Stunde“ ist ein vorbereitendes Element für ein Einschlafritual. Auch interessant ist unser Entwicklungskalender von Babys.

Einschlafritual: Der Genuss der „Blauen Stunde“

In manchen Dörfern läuten abends, wenn es zu dämmern beginnt, die Kirchenglocken. Man sagt auf dem Lande: „Es läutet Feierabend.“ Früher gab es die Regel: Kinder gehen jetzt nach Hause. Mit Einbruch der Dunkelheit konnten auch das „Feiern“ am Abend und die Einstimmung auf die Nachtruhe beginnen. Kinder und auch viele Erwachsene lieben diese „Blaue Stunde“. Das Licht zieht sich zurück und behutsam breitet sich Dunkelheit aus.

Es ist ein Zeitabschnitt zwischen hell und dunkel. Diese anheimelnde Stimmung lässt sich als Hinführung zur Nachtruhe mit meditativen Elementen vertiefen: Beispielsweise beim gemütlichen Zusammensitzen um den Sofatisch eine Kerze anzünden und Geschichten vorlesen, die Kinder zu einer Phantasiereise einladen, die durch die Dämmerung schwebt; Lieder vortragen oder miteinander einen Summ-Tonteppich knüpfen. Solche beschauliche Stimmung regt Kinder meist an, von ihren Erlebnissen, Sorgen und Wunschvorstellungen zu erzählen.

Kinder im Kindergarten- und Schulalter lassen sich beeindrucken vom nächtlichen Sternenhimmel: Bei klarer Nacht mit den Kindern in den Garten gehen und die Vielzahl der Sterne bestaunen. Nach einigen Minuten der stillen Betrachtung kann man darüber reden, welcher Stern sehr hell glänzt oder welche Sternbilder man finden kann.

Anfang und Ende eines Einschlafrituals

Ein deutlich erkennbarer Anfang eines Einschlafrituals kann Eltern viel Ärger, Stress und Streitigkeiten ersparen. „Darf ich noch zehn Minuten aufbleiben?“ „Dieses Spiel möchten wir noch schnell fertig spielen.“ „Jetzt kann ich nicht aufhören mit dem Zusammenbauen, weil alles wieder auseinander fällt.“ Wer kennt sie nicht solche Versuche, die Bettgehzeit zu verschieben? Ein markantes Anfangssignal oder ein spürbarer und erlebbarer Zeiteinschnitt kann diese Schwierigkeiten vergessen lassen.

Denn nach einer gewissen Übergangszeit wird es auch für Kinder zur Routine, dass beispielsweise nach dem Abendessen das Fertigmachen für das Schlafengehen beginnt. Der Beginn des Gute-Nacht-Rituals soll freundlich und einladend sein. Drohende und strafende Aufforderung sind völlig daneben, wie zum Beispiel „Zur Strafe gehst du jetzt sofort ins Bett!“ „Die Kinder müssen nun schleunigst ins Bett!“ „Marsch, jetzt aber ohne Widerspruch ins Bett!“ Beispielsweise könnte ein Abschiedskuss der Mutter – hier findest du im Übrigen tausende Single-Mütter – Auftakt für das Einschlafritual sein, wenn Vater die Kinder ins Bett bringt.

Noch wirkungsvoller und überzeugender wie der gelungene Start des Einschlafrituals muss sein Schlusspunkt sein. Dem Kind bzw. den Kindern muss unzweideutig klar werden, nach dem Zudecken durch den Vater soll ich schlafen. Eltern können tausend Ersatzhandlungen der Kinder aufzählen, die den Schlusspunkt verwässern:

Noch etwas trinken, nochmals auf die Toilette, das vergessene Schmusetier usw. Auch hier gilt, jeden Tag der gleiche Schlusspunkt, jeden Tag das gleiche Schlussritual schleift bei Kindern ein Verhaltensschema ein und die Routine schafft große Erleichterung und ist zugleich Garant für Sicherheit und Geborgenheit. Es gibt mehrere Ritualelemente, die als markanter Schlusspunkt fungieren könnten, z.B. das Ausschalten des Lichts und das Einschalten der Nachtlampe, der Gute-Nacht-Wunsch, das letzte Kuscheln mit dem Kind, ein Kuss auf die Stirn, das Abspielen der Spieluhr, etc.

Körperpflege und Badrituale

Bis zum endgültigen Schlussritual, das das Kind in den Schlaf hinüber gleiten lässt, ist noch ein Weg mit mehreren Ritualelementen. Nach dem Entscheid für das Schlafengehen steht die nötige Körperpflege an. Säuglinge und Kleinkinder werden von den Eltern gewaschen und fürs Bett vorbereitet. Auch da hat es sich gezeigt, dass immer der gleiche Ablauf Kindern mehr Ruhe und Entspannung bringt. Eindrucksvoller und festlicher werden diese gewöhnlichen Vorgänge des Waschens und der Körperpflege, wenn sie mit Worten, Versen oder auch Liedern begleitet werden:

Zwei Beispiele „Griebal, Grabel, Locherl drin“ (Das Kind leicht in der Hand kitzeln und dann eine Bohrbewegung machen. Kann an jedem Körperteil durchgeführt werden.) Plitsche! Platsche! Wische! Wasche! Und ein Platsch! (Im Wasser planschen, den Arm waschen und einen leichten Platsch setzen. Ebenso bei anderen Körperteilen.)

Kindergartenkinder und Schulkinder werden diese Vorbereitungen selbst übernehmen. Kleine Rituale, Verse und Spiele sind auch hier eine Hilfe. So kann beispielsweise das Entkleiden der Kinder mit Versen begleitet werden. Und vor allem, das ordentliche Zusammenlegen der Kleidungsstücke funktioniert mit einigen Sprüchen vortrefflich. Gleiches gilt für die Körperpflege im Bad.

Musische Elemente bei Einschlafritualen

Nach der Körperpflege kommt der gemütliche Teil. Alle Kinder freuen sich auf die Geschichte, die Vater oder Mutter erzählen werden. Ein Geschichtenbuch ist dafür eine brauchbare Hilfe, aber viel spannender und interessanter ist es, wenn Eltern frei erzählen. Und vor allem Geschichten, die von ihnen selbst erfunden werden. Sie brauchen keine großmächtige Handlung aufweisen, vielmehr genügt es, Ereignisse aneinander zu reihen. Noch mehr mitgenommen werden Kinder von Erzählungen, die Ereignisse aus dem Leben der Eltern berichten. Wer sehr geübt ist im Geschichtenerzählen, der kann in die Handlung das Kind selbst hinein spinnen.

Manche Kinder mögen es auch, noch einige Zeit ein musikalisches Stück zu genießen. Die Musik selbst sollte jedoch entspannend und beruhigend sein und nicht das Gemüt der Kinder anheizen. Die harmonische Stimmung wird gesteigert, wenn man zusammen mit den Kindern Abendlieder singt. Eltern singen Säuglinge und Kleinkinder in den Schlaf. Mit zunehmendem Alter singen auch die Kinder mit. Ein religiöses Abendlied ist zugleich auch ein tolles Abendgebet. Sicherheit und ein tiefes Gefühl der Geborgenheit kann bei Kindern ein Abendgebet hervorrufen, wenn ihnen Gottes Schutz und Segen zugesprochen wird.

Konkret und anschaulich ist für Kinder das Behütetsein durch Gott, wenn die Begleitung der Engel versprochen wird. Im folgenden Abendgebet wird diese Vorstellung zum Ausdruck gebracht. Abends, wenn ich schlafen geh, vierzehn Englein bei mir stehen; zwei zu meiner Rechten; zwei zu meiner Linken, zwei zu meinen Häupten; zwei zu meinen Füßen; zweie, die mich decken, zweie, die mich wecken, zweie, die mich weisen in das himmlische Paradies.

Das Vertrauen auf Gottes Schutz wird durch eine Segenshandlung vertieft. Eltern legen dazu dem Kind beide Hände auf den Kopf und sprechen ein Segensgebet; zum Beispiel: Es segne dich der allmächtige Gott, der Vater der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Bei diesem Segensgebet können Eltern dem Kind auf Stirn, Mund und Brust ein Kreuzzeichen machen.

Fragen der Kinder zu Einschlafritualen

In einer ruhigen und harmonischen Stimmung werden die Menschen offen. Sie kommen zum Nachdenken und auch zum Grübeln. Genauso geht es den Kindern am Abend. „Wie hält der liebe Gott Wacht?“ „Wird es morgen in der Schule gut gehen?“ „Warum gibt es Kinder, die nichts zum Essen haben?“ Solche oder ähnliche Fragen bedrängen die Kinder und sie wollen mit den Eltern darüber reden.

Daher sollte das Gute-Nacht-Ritual auch einen Zeitraum reservieren für Fragen der Kinder. Manches Anliegen ist vielleicht in den Augen der Erwachsenen belanglos und lächerlich, aber das Kind quält sich damit ab und findet kaum Schlaf. Es muss nicht jedes Problem vollständig gelöst werden, allein das Bemühen um Antworten beruhigt schon. Und oftmals sind die Kinder mit einer sehr vorläufigen Aussage auch voll zufrieden.

Ritualhandlungen

Rituale entwickeln ihr Potential nicht so sehr aus Worten, sondern weitgehend aus Handlungen. Es sind Gesten, Berührungen, Kontakte, die einen Energieüberschuss bereitstellen und die Ruhe, Entspannung und Vertrauen ausstrahlen. Im Laufe der gesamten Bettgehzeremonie sollten mehrere Ritualhandlungen eingeflochten sein. Es können kurze Handlungen sein, wie zum Beispiel das liebevolle Zudecken, der Kuss auf die Stirn, das Zurechtrücken des Kuscheltieres, das Aufziehen der Spieluhr.

Die meisten Kinder lieben eine ganze Sequenz von Ritualhandlungen, die sich zu einer ausgedehnten Zeremonie ausgestalten, beispielsweise beim Vorlesen der Geschichte den Kopf in den Schoß der Mutter legen, beenden des Vorlesens mit einem Vers und gleichzeitigem Kitzeln, dann unter die Bettdecke kriechen, Bettdecke zurückziehen und ein Überraschungskuss. Bei solchen ausführlichen Elementen ist darauf zu achten, dass nicht ein ausgelassenes Spiel entsteht und das Einschlafen dadurch eher vereitelt wird.

Einschlafrituale: Tipps und Hinweise

Schlafprobleme und Schlafstörungen der Kinder gehören beinahe zum Alltag aller Familien, wenn man die vielen Klagen der Eltern zur Kenntnis nimmt. Es beginnt schon beim Neugeborenen damit, dass es erst Durchschlafen lernen muss. Auch zu einem so frühen Zeitpunkt können Rituale hilfreich sein. Denn britische Wissenschaftler haben herausgefunden, wenn Kinder immer nach einem festgelegten Schema ins Bett gebracht werden, schlafen sie besser durch und schlafen leichter ein.

Auf lange Sicht lohnt es sich für Eltern Einschlafrituale mit Sorgfalt auszuwählen und zu pflegen. Zum einen können Rituale die Eltern vor aufkommenden Schwierigkeiten bewahren und zum anderen sind sie für die Kinder und für die Eltern ein Gewinn. Denn die beschriebenen Ritualelemente können auch den Eltern Spaß machen, wenn sie nicht endlos in die Länge gezogen werden. Noch ein Drittes kommt hinzu:

Rituale sind von äußerst großer Stabilität und Langlebigkeit. Daher sollten Eltern unbedingt damit rechnen, dass einmal eingeführte Rituale nur mit größter Geduld zu ändern sind und dass Kinder immer das gleiche Repertoire an Einschlafrituale wünschen werden. Daher sollten Eltern mit wachem Bewusstsein festlegen, wo die Grenzen der Einschlafrituale gezogen werden müssen. Beispielsweise kuscheln sich manche Eltern noch kurz zu den Kindern unter die Bettdecke. Aber ist es sinnvoll, so lange im Bett der Kinder zu bleiben, bis sie eingeschlafen sind? Eine solche Gewohnheit macht die Abendstunden der Ehepartner ohne Kinder unmöglich.

 

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Quellen: Vgl. Berger, P.: Auf den Spuren der Engel, Freiburg Basel Wien 1991, S. 86., Cavelius, A.-A.: Rituale für Kinder in Reimen, Liedern und Fingerspielen, München 1998, S. 156., Kammerer, D.: Zärtlicher Abschied vom Tag. Einschlafrituale für Kinder, Freiburg 1997., Michael Schnabel, eigene Recherchen