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Allergien bei Kindern

Allergien bei Kindern

Allergien bei Kindern

Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis – welche Allergien bei Kindern gibt es und was kannst du dagegen tun?

Ob nun die Nase ständig tropft, die Haut juckt oder das Atmen schwerfällt, Allergien sind äußerst lästig für Kinder und Alleinerziehende und begleiten einen oft ein Leben lang. Wer eine Allergie hat, steht nicht alleine da, denn mittlerweile schlägt sich ein Drittel aller Menschen in Deutschland mit Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis herum. Und gerade bei Kindern und Jugendlichen sind Allergien seit einigen Jahren das häufigste Gesundheitsproblem. Woran es liegt, dass immer mehr Menschen an Allergien erkranken, kannst du hier nachlesen.

Wie entstehen Allergien bei Kinder?

Jeder Stoff, der in unseren Körper gelangt, wird erst einmal von unserem körpereigenen Abwehrsystem, dem Immunsystem, überprüft. Wird der Stoff als schädlich erkannt, kommen unsere Gesundheitspolizisten, die weißen Blutkörperchen und die Antikörper, zum Einsatz. Die machen die Eindringlinge einfach unschädlich.

Bei Allergikern passiert aber Folgendes: das Immunsystem unterliegt einem großen Irrtum. Es hält unschädliche Stoffe aus der Umwelt, genauer gesagt pflanzliche und tierische Eiweiße, für gefährlich und bekämpft sie. Der Körper bildet gegen diese Eiweißstoffe spezielle „Allergie-Antikörper“ und macht so den Betroffenen überempfindlich gegen so Harmloses wie beispielsweise Birkenpollen. Eine Allergie ist also nichts anderes als der Irrtum eines übereifrigen Immunsystems.

 

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Das ist ja reizend!

Stoffe, die Allergien auslösen und Haut oder Atmungsorgane reizen, nennt man Allergene. Es gibt hunderte von Allergenen, von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel. Das können Stoffe sein, die wir durch Nase und Mund einatmen, wie zum Beispiel Pflanzenpollen und Schimmelpilzsporen. Das können aber auch Stoffe in unserer Nahrung sein, beispielsweise in Milchprodukten oder Hühnereiern. Oder Produkte, mit denen unsere Haut äußerlich in Berührung kommt, wie etwa in Kosmetika, Modeschmuck oder Kleidung.

Allergien bei Kindern und die Umwelteinflüsse

Ob dich eine Allergie erwischt oder nicht, hängt von verschiedenen Einflüssen ab, die alle zusammenwirken. Zum einen kann die Veranlagung zur Allergie in deiner Familie liegen, also von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das heißt nun nicht, dass du sicher eine Allergie bekommst, weil deine Eltern Allergiker sind, aber das Risiko zur Erkrankung steigt. Auch viele andere Faktoren in deiner Umgebung und in deiner Lebensweise können den Ausbruch einer Allergie begünstigen. Zum Beispiel wenn du rauchst, viel Kontakt zu hochallergenen Stoffen hast oder dir selber sehr viel Stress machst.

Experten nehmen an, dass Schadstoffe in der Umwelt allergische Reaktionen hervorrufen und verstärken können. Treffen Pflanzenpollen in der Luft mit den schädlichen Stoffen der Autoabgase zusammen, so kann es passieren, dass die Pollen verstärkt ihre allergieauslösenden Eiweißstoffe ausschütten. Somit fliegen dort, wo viel Verkehr ist, auch mehr Allergene in der Luft herum. Und können daher auch häufiger zu allergischen Beschwerden führen. Auch erhöhte Ozonwerte, mit denen wir vor allem im Sommer zu kämpfen haben, können Entzündungsprozesse an den Schleimhäuten hervorrufen und damit auch die Empfindlichkeit von Bronchien und Nase verstärken.

Ob eine Allergie tatsächlich ausbricht, hängt auch von vielen Einflüssen ab, die du zum Teil selbst mit beeinflussen kannst.

Haustierhaltung

Haarige Freunde, zum Beispiel Katze, Hund und Meerschweinchen, können Auslöser für eine Tierhaarallergie sein. Wir reagieren allerdings nicht auf das Tierhaar selbst allergisch, sondern auf eiweißhaltige Bestandteile, wie vor allem Hautschuppen, Schweiß oder Speichel, die an dem Haar haften und sich mit der Luft als Staub verteilen.
Wer ein Haustier besitzt und an einer Tierhaarallergie erkrankt, dem fällt es natürlich schwer, sich von seinem Liebling zu trennen. Bei einer leichten Allergie kann es schon helfen, nach jedem Kontakt mit dem Tier die Hände zu waschen und das Schlafzimmer strikt tierfrei zu halten. In vielen Fällen ist es aber auch aus ärztlicher Sicht notwendig, „Bello“ oder „Struppi“ Adieu zu sagen.

Wohnklima

Schlechte Luft in der Wohnung kann Allergien begünstigen. Insbesondere wer raucht oder als Passivraucher ständig den Rauch von anderen einatmen muss, kann für Allergien anfällig werden. Teppichböden und Polstermöbel sammeln Staub, der durch die Luft in unsere Atmungsorgane gelangt. Luftdicht schließende Fenster verhindern einen gesunden Luftaustausch. Wer nicht regelmäßig lüftet, riskiert auch eine hohe Belastung durch Schimmelpilzsporen und Hausstaubmilben. Milben ernähren sich von den Hautschuppen der Menschen und fühlen sich daher, wie wir auch, im Bett besonders wohl.

Ernährung

Viele harmlose Stoffe in Lebensmitteln können Auslöser für Allergien sein. Wer weiß, dass er auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert, sollte sie – wenn möglich – am besten vom Essensplan streichen.
Experten vermuten auch, dass Zusatzstoffe und Konservierungsstoffe, die oftmals in Fast-Food-Produkten und Fertignahrungsmitteln in hoher Dosis vorkommen, die Anfälligkeit für Allergien verstärken.

Mode und Kosmetik

Mit modischer Kleidung, Schmuck und Kosmetikartikeln möbeln viele ihr Aussehen auf. Leider sind gerade in diesen „Schönmachern“ viele Stoffe enthalten, die bei wiederkehrendem Kontakt mit der Haut Allergien hervorrufen können. Textilien etwa werden bei der Herstellung mit Chemikalien und Farbstoffen behandelt, die die Haut reizen können. Neue Kleidung sollte daher vor dem ersten Tragen unbedingt gewaschen werden, um die Rückstände zu entfernen.

Modeschmuck enthält oftmals das Metall Nickel, das bei Allergikern für unschöne und stark juckende Rötungen sorgt. Auch Ohrlochstechen oder Piercing sind häufig Auslöser für Nickelallergien.

Allergien bei Kindern: Heuschnupfen

Wenn deine Freundin verheult aussieht, die Augen gerötet sind und die Nase läuft, dann muss sie nicht unbedingt traurig sein. Dann könnte es auch sein, dass sie Heuschnupfen hat. Heuschnupfen ist nämlich die häufigste allergische Erkrankung in Deutschland. Bei den meisten Betroffenen geht’s im Frühjahr los, wenn die Birke blüht: Niesattacken, laufende Nase und juckende Augen. Dazu können Kopfschmerzen, Müdigkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl kommen.

Auslöser für diese Allergie sind Bäume, Gräser oder Kräuter, die ihre Blütenpollen vor allem im Frühjahr und Sommer fröhlich durch die Luft jagen.

Manche Allergiker haben aber auch das ganze Jahr über Schnupfen. Dieser kann zum Beispiel durch Tierhaare, Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen und vieles mehr ausgelöst werden. Aus Heuschnupfen kann sich im Laufe der Zeit ein allergisches Asthma entwickeln.

Allergien bei Kindern: Asthma

Tagtäglich leistet die Lunge Schwerstarbeit: 10.000 bis 20.000 Liter Luft gehen bei ihr ein und aus. Natürlich muss die Lunge bei einem solchen „Durchgangsverkehr“ besonders gut geschützt sein.

Ein Sekret schirmt die empfindliche Schleimhaut ab, feine Flimmerhärchen transportieren ständig eingeatmete Partikel wie beispielsweise Staub zurück und Abwehrmechanismen sorgen dafür, dass Erreger keinen Schaden anrichten können. Dennoch wird unsere Lunge immer verletzbarer, nehmen
Atemwegserkrankungen wie Asthma stetig zu, gerade auch bei Kindern und Jugendlichen.

Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, die immer wieder auftritt, also chronisch ist. Ausgelöst wird sie durch Kontakt mit Allergenen, Luftverunreinigung wie zum Beispiel Zigarettenrauch, Stress, körperliche Anstrengung und vieles mehr. Bei einem Asthmaanfall verkrampfen sich die Bronchien und verengen sich so sehr, dass der Betroffene vor allem nicht mehr richtig ausatmen kann, wodurch ein ganz spezielles pfeifendes Atemgeräusch entsteht.

Allergien bei Kindern: Neurodermitis

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Bei einem erwachsenen Menschen bedeckt sie, je nach Körpergröße, etwa 1,5 bis 2 Quadratmeter. Bei einem zwölfjährigen Kind misst sie ungefähr 1,3 Quadratmeter, das entspricht einer Fläche von 20 DIN A 4-Seiten. Die Haut ist nicht nur unsere äußere Hülle, sondern sie hat auch viele lebenswichtige Funktionen.

Sie ist ein wichtiges Sinnesorgan, denn durch die Tastkörperchen in der Oberhaut fühlen wir zum Beispiel Schmerz, Kälte und Wärme. Die Haut hat für uns auch die Aufgabe einer Klimaanlage und reguliert unsere Körpertemperatur. Und durch ihren Säureschutzmantel bewahrt sie uns wie ein Schutzschild vor Bakterien und Pilzen. Eine intakte Haut ist daher für unser Wohlbefinden sehr wichtig und auch für den Kontakt zu anderen Personen.

Deshalb ist es äußerst unangenehm, wenn man sich in seiner Haut nicht wohlfühlt, weil sie juckt, rot wird oder entzündete Bläschen bildet. Dies sind typische Krankheitsmerkmale der Neurodermitis. Vor allem abends und nachts ist das Jucken am Schlimmsten, so dass manche Neurodermitiker schlecht schlafen können. Bei den Betroffenen ist die Hornschicht der Haut dünner und der Säureschutzmantel beschädigt. Zusätzlich wird weniger Hauttalg produziert, so dass die Haut austrocknet und schmerzt. Mitursache für Neurodermitis können oft unterschiedliche Allergene sein.

Tipps für Allergiker

Wer Allergien hat, ist nicht zu beneiden, das ist klar! Aber wer sich schlau verhält, kann mit der Allergie ganz gut umgehen.

1. Lass dich ausreichend von einem Arzt behandeln, dann kommst du mit deiner Allergie viel besser zurecht.

2. Wenn du weißt, worauf du allergisch reagierst, dann versuche, diese Stoffe zu meiden. Auch wenn es noch so schwer ist, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten oder nicht mit deiner Lieblingskatze zu schmusen.

3. Mach Sport und beweg‘ dich. Das lenkt dich von deiner Allergie ab und stärkt dein Wohlbefinden. Am besten sprichst du mit deinem Arzt ab, wieviel Sport dir gut tut.

4. Achte auf deine Ernährung. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, der stärkt seine Widerstandskräfte und ist dadurch weniger anfällig für Allergien.

5. Auch dein Gefühlsleben kann Ursache für eine Allergieattacke sein.  Deswegen vermeide ungesunden Stress und entspann’ dich öfter mal.