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Vor- und Nachteile von Vaterschaftstests: Wie funktionieren die DNA-Tests?

Vor- und Nachteile von Vaterschaftstests Wie funktionieren die DNA-Tests

Vor- und Nachteile von Vaterschaftstests Wie funktionieren die DNA-Tests

Gerade bei Alleinerziehenden Eltern steht der Vaterschaftstest häufig im Fokus und ist ein großes Streitthema. „Wer ist der Vater des Kindes denn eigentlich?“ Das ist häufig die Frage, wenn es um das Thema Unterhalt geht (hier erfährst du, wie du den Kindesunterhalt kürzen kannst).

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Vaterschaft macht Vaterliebe

Um ihren Partner in die Kinderaufzucht einzuspannen, muss sich die Frau schon etwas einfallen lassen. Das geht im Kreißsaal los: Hebammen erzählen gerne, dass Mütter und ihre Verwandten gleich nach der Geburt die Ähnlichkeit zwischen Baby und Vater betonen – egal wie zerquetscht das Kleine aus dem Bauch kommen mag.

Ähnlichkeiten beim Kind, oder…? Der Vaterschaftstest!

Sind keine Ähnlichkeiten da, bleibt nur das Vertrauen in die Ehrlichkeit der Partnerin – für viele Männer ist das zu wenig. In manchen Kulturen ist es immer noch üblich, die Frau sexuell zu monopolisieren – sie durch Ächtung, Gewaltandrohung oder ganz pragmatische Maßnahmen wie den mittelalterlichen Keuschheitsgürtel vom lockenden Nachbarn fernzuhalten. Für den modernen westlichen Mann gibt es elegantere Methoden – den Vaterschaftstest. Allerdings streiten die Gerichte noch darüber, ob zweifelnde Väter auch ohne Zustimmung der Mutter den Test machen dürfen.

Vaterschaft? Großväter doppelt unsicher

Das zwiespältige Verhältnis, das manche Väter zu ihren Kindern haben, setzt sich bei den Großeltern fort. Während sich die Großmutter mütterlicherseits sicher sein kann, dass sie mit ihrem Enkel verwandt ist, ist die Unsicherheit des Großvaters väterlicherseits bereits verdoppelt. Er war vielleicht schon bei seinem eigenen Sohn über die Vaterschaft im Zweifel.

Wie wichtig der Einfluss der Großeltern sein kann, hat eine systematische Untersuchung alter Kirchenbücher ergeben: Kinder, die eine Großmutter hatten, hatten bessere Überlebenschancen als Kinder ohne. Vor allem um die Zeit des Abstillens konnte die Erfahrung und Hilfe der Oma über die Überlebenschancen des Babys entscheiden. Doch die Kirchenbücher ergaben auch:

Oma ist nicht gleich Oma. Schwiegermütter hatten oft einen negativen Einfluss auf die Chancen der Enkel. Viele Neugeborene überlebten die ersten Lebensmonate nicht, wenn eine Schwiegermutter in der Nähe war. Die Wissenschaftler spekulieren, dass die Schwiegermütter mit zu viel Druck die Unterordnung der jungen Frauen und die Kontrolle der ehelichen Treue einforderten.

Durchführung des Vaterschaftstests

Dabei werden Vaterschaftstests längst sehr diskret durchgeführt: Die Väter müssen lediglich „Genmaterial“ von sich und dem Kind in ein Briefkuvert stecken und können dies anonym an ein ausgewiesenes Labor schicken. Dafür reicht eine Haarlocke, ein Schnuller oder ein Fingernagel. Eine junge Diplombiologin, die in einem Testlabor arbeitet und anonym bleiben möchte, erläutert: „Wir haben alles Mögliche: Mundschleimhaut, Haare, Bierflaschen, Gläser, Besteck, Blut, Pflaster, von Verstorbenen auch Knochen. Oder eben Rasierapparate, Ohrenschmalz, Kaugummis, Briefmarken, Schnuller – einfach alles Mögliche.“.

Vaterschaftstests: Vom Schnuller zum DNA-Muster

Die Proben müssen nicht einmal besonders frisch sein, um sie entschlüsseln zu können. Das Material ist haltbar genug, dass selbst nach zehn, zwanzig Jahren noch genug Information darauf wäre, so die Diplombiologin. Was auch immer sie in den eingehenden Briefumschlägen findet, immer geht sie nach dem selben Prinzip vor: „Zunächst isoliere ich aus den Materialien die DNA heraus. Dann schaue ich, ob genug davon vorhanden ist.“ Das Ganze geschieht auf einer Steril-Bank, so dass der Bearbeiter kein Material von sich selbst in das Untersuchungsmaterial hineinmischt – das wäre fatal.

Wie funktioniert der Vaterschaftstest?

Mit verschiedenen Chemikalien löst man die Zellwände auf und hat zum Schluss nur noch die DNA und den Zellkern. Es dauert etwa einen Tag bis die DNA isoliert ist. Anschließend wird sie in einem Reaktionsgefäß aufgelöst. Dann kann man die DNA per Farbstoff und einer Mini-Reaktion sichtbar machen und sehen, wieviel davon etwa an einem untersuchten Schnuller war. Um jedoch zu sehen, wie sie überhaupt aussieht, muss man noch weitere Reaktionen durchführen. Mit einer so genannten Polymerasen-Kettenreaktion wird die DNA zunächst vervielfältigt und anschließend mithilfe eines elektrischen Feldes sichtbar gemacht. Zu sehen ist ein spezifisches Muster, aus dem eine Kurve errechnet wird – der genetische Fingerabdruck. Unsere Singlebörse für Alleinerziehende bietet tausenden Single-Eltern die Möglichkeit, gratis andere Alleinerziehende kennenzulernen.

Wie wird die Vaterschaft nachgewiesen?

Um nun eine Vaterschaft oder Mutterschaft nachzuweisen, müssen die sichtbar gemachten Kurven abgeglichen werden. 50 Prozent müssen von der Mutter kommen, 50 vom Vater – das ist an den Kurven erkennbar. Doch ein Test allein ist nicht ausreichend. Meist werden um die zwanzig „Systeme“ untersucht und dann auch noch das Geschlecht der Probeeinsendung überprüft, um Fehler auszuschließen. „Manche holen etwa benutztes Geschirr aus der Spülmaschine und wissen nicht sicher, von wem es ist. Da schauen wir eben noch einmal nach ob wenigstens das Geschlecht stimmt“, so die Mitarbeiterin des Labors. Das Ergebnis des Gutachtens liegt schließlich nach etwa zwei Wochen vor.

Vaterschaftstest ist kein Gentest!

Bei den Analysen auf genetischer Basis werden sogenannte Mikrosatelliten untersucht. Dabei handelt es sich um Wiederholungseinheiten auf der DNA. Die Anzahl der Wiederholungen ist vererbt und individuell verschieden. Mikrosatelliten sind über die gesamte DNA verteilt und liegen zwischen den Genen – der Anteil von Genen an der Gesamt-DNA beträgt nur etwa zehn Prozent. Entsprechend enthalten sie keine Informationen über die Person, deren Krankheitsprädisposition oder ähnliches. Es ist ein „genetischer Fingerabdruck“, keine Erbgutanalyse. Hier warten tausende Singles, dich jetzt kennenzulernen.

Vaterschaftstests: So keine Gültigkeit vor Gericht

Vor Gericht jedoch wäre solch ein Test ungültig. Zunächst kann ein Vater seine Vaterschaft nur in Zweifel ziehen, wenn er einen konkreten Anfechtungsgrund, also begründete Zweifel nennt. Für gerichtlich verwertbare Tests gibt es Mindestvorschriften, die vom Robert-Koch-Institut gemeinsam mit der Interessengemeinschaft der Sachverständigen für Abstammungsgutachten erstellt wurden:

Die Testpersonen müssen alle persönlich erscheinen, sich ausweisen und ihre Fingerabdrücke abgeben. Bei Kleinkindern kommt ein Fußabdruck dazu. Ein Arzt entnimmt Blut- oder Speichelproben, der Vorgang wird fotografiert. Weitere Voraussetzung für die Gültigkeit: Auch die Mutter muss eine Speichelprobe abgeben. Nachdem das geplante Verbot für heimliche Vaterschaftstests sehr kontrovers diskutiert wird, wird überlegt, den offiziellen Weg für Vaterschaftstests zu vereinfachen. Auch interessant: Entwicklungskalender Baby.

 

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