Privatsphäre für Kinder
Privatsphäre für Kinder bedeutet: Hier ist mein Raum, hier möchte ich sicher und auch ungestört sein. Kinder haben darauf ebenso ein Recht wie Erwachsene.
Zur Privatsphäre gehört dabei nicht nur das eigene Zimmer, sie schließt auch die körperliche Intimität und deren Schutz ebenso wie die Auswahl der Kleidung und der Freunde mit ein. So steht es Kindern zu, Briefe zu schreiben und zu empfangen, deren Inhalt nur ihnen selbst bekannt ist. Sie dürfen (und müssen!) Geheimnisse haben und auch einmal allein in ihrem Zimmer sein können, wenn sie dies wünschen.
Kinder dürfen nicht ununterbrochen Leistungsanforderungen für die Schule oder zur Mithilfe im Haushalt ausgesetzt sein. Sie müssen nicht laufend mit „Sinnvollem“ beschäftigt sein. Ebenso haben sie ein Recht auf Erholung, Ruhe und Freizeit.
Privatsphäre: Das richtige Maß finden
Die Aufgabe der Eltern ist es, das richtige Maß zu finden: Sie müssen einerseits für einen angemessenen, dem Alter des Kindes entsprechenden Schutz der Privatsphäre sorgen. Andererseits müssen sie die notwendige Kontrolle behalten: Grundsätzlich sollten Eltern darüber Bescheid wissen, wer die Freunde ihres Kindes sind, welche Schulaufgaben es auf hat und ob es sie erledigt hat, wie oft es vor dem Fernseher sitzt, welche Sendungen es überwiegend anschaut und wie viel und wofür es PC und Internet nutzt und was es sonst in seiner Freizeit tut. Das hat wenig damit zu tun, die Privatsphäre nicht zu respektieren, sondern ist Bestandteil elterlicher Pflichten und berechtigt diese, ihren Kindern Grenzen zu setzen oder sie zu lenken.
Seinen Anspruch auf den Schutz der Privatsphäre darf ein Kind auch nicht dafür ausnutzen, sich vor Pflichten zu drücken oder sich oder andere in Gefahr zu bringen. Auch hier können Eltern Bereiche der Privatsphäre des Kindes einschränken und sollten dies ihrem Kind angemessen vermitteln.
Privatsphäre: Warum hat mein Kind Geheimnisse vor mir?
Kinder sind von Beginn an eigenständige Menschen. Je älter sie werden, desto mehr streben sie danach, ihre Individualität zu entwickeln. Geheimnisse zu haben, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Abgrenzung und Selbstfindung. Es kann aber auch ein Ausdruck der Angst vor den Folgen sein, wenn es um etwas Verbotenes geht oder das Kind es dafür hält. Sorgen Sie für ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihrem Kind und respektieren Sie seine Gefühle. Geben Sie ihm die Zeit, die es benötigt, bis es von selbst kommt. Denn manchmal belastet ein Geheimnis vor den Eltern Kinder so sehr, dass sie von selbst ihre Eltern ansprechen. Wenn Sie Anlass zu der Befürchtung haben, dass mit dem Geheimnis Risiken oder Gefahren verbunden sind, sensibilisieren Sie ihr Kind für Ihre Besorgnis und bieten Sie ihm emotionale Sicherheit, dass es sich ihnen anvertrauen kann. Auch wenn Sie selbst glauben, Ihr Kind immer zu verstehen, kann das Kind dies ganz anders sehen und erleben.
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Quelle: Bundesministerium für Familie, Gisela Steinecke, eigene Recherchen