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Mobbing bei Kindern

Mobbing bei KindernMobbing bei Kindern

Mobbing gehört für viele Mädchen und Jungen inzwischen leider zu ihrem Schulalltag. Immer dann, wenn wiederholt, über längere Zeit und systematisch jemand angegriffen oder ausgeschlossen wird, spricht man heutzutage von Mobbing. Unerheblich ist dabei, ob körperliche Angriffe oder verbale Gewalt in Form von Drohungen, Kränkungen und Hänseleien passieren. Auch neue Kommunikationsmittel werden hierzu missbraucht: Das sogenannte „Cybermobbing“ findet über Handy, E-Mails, Websites, Foren und Chats statt.

Viele Kinder glauben, nur ihnen würde so etwas passieren. Doch Studien zufolge sind etwa 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland von Mobbing betroffen. Inzwischen werden auch soziale Netzwerke im Internet für die Ausgrenzung und Demütigung von Mitschülern missbraucht. Die Folgen des Mobbings sind vielfältig: Nicht nur die schulischen Leistungen lassen nach – betroffene Kinder und Jugendliche leiden auch unter Angst, Essstörungen sowie Kopf- oder Bauchschmerzen. Oft schämen sich Kinder und Jugendliche dafür, in der Opferrolle zu sein und wollen zugleich nicht als „Petze“ oder „Weichei“ dastehen.

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Mobbing bei Kindern erkennen

Für Eltern ist es nicht immer einfach, einen Mobbingverdacht anzusprechen. Oft fühlen sie sich mit der Situation überfordert und wissen nicht, wen sie um Rat und Unterstützung bitten können. Insbesondere wenn Mobbing über das Internet stattfindet, sehen sich Eltern häufig als nicht kompetent genug, um eingreifen zu können. Ob es um körperliche oder verbale Attacken geht oder ob die Ausgrenzung im Rahmen sozialer Netzwerke online stattfindet: In den meisten Fällen können Eltern das Mobbing ihres Kindes nicht alleine beenden. Eine Zusammenarbeit mit der Schule und professionelle Unterstützung ist sinnvoll und hilfreich. Nahezu überall gibt es heute eine Lehrkraft, die als Vertrauensperson an der Schule Erfahrung im Umgang mit Mobbing hat.

Um Kinder vor Cybermobbing zu schützen, sollten sich Eltern so gut wie möglich darüber informieren, was ihr Kind im Internet unternimmt und mit wem es in sozialen Netzwerken kommuniziert. Eltern brauchen dafür ein offenes Ohr, um auch bei solchen Problemen helfen zu können, die mit der Nutzung von ihnen oftmals unbekannten Webportalen, Chatrooms und Foren entstehen können. Dabei kann auch ein Rollentausch hilfreich sein: Kinder und Jugendliche haben heute häufig mehr Know-how im Umgang mit den neuen Kommunikationsmitteln als ihre Eltern.

Mobbing bei Kindern: Hilfe

Neben Schule und der Familie gibt es noch weitere Hilfsangebote für Betroffene. Der Verein „Nummer gegen Kummer“ bietet Kindern und Jugendlichen kostenfreie Beratung an. Rund 150 Ehrenamtliche zwischen 16 und 21 Jahren geben hier kompetenten Rat auf Augenhöhe. Auch das Bundesfamilienministerium informiert ausführlich zum Thema Cybermobbing und gibt Eltern, Kindern und Jugendlichen Auskunft über Beratungsstellen sowie konkrete Hilfestellungen, wie sie gegen Cybermobbing vorgehen und sich besser davor schützen können.

Mobbing bei Kindern: Mobbing in der Schule

In fast allen Schulklassen gibt es immer wieder Schülerinnen und Schüler, die das Ziel feindseliger Handlungen und Verspottung sind. Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sollten jedoch genau hinschauen: Nicht jeder Streit ist Mobbing. Gewöhnliche Konflikte zwischen Kindern und Jugendlichen entstehen und vergehen.

Von Mobbing wird erst gesprochen, wenn jemand immer wieder und über längere Zeit von anderen misshandelt oder bösartig gehänselt wird. Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen kann Mobbing fatale Folgen haben: Nervosität, Leistungsabfall – im Extremfall sogar Selbstmordversuche.

Bei Mobbing wiederholen sich über einen langen Zeitraum hinweg verbale und körperliche Angriffe auf eine einzelne Person. Meist finden die Feindseligkeiten unter Jugendlichen und Kindern in der Schule statt. Die Betroffenen verlieren ihr Selbstvertrauen und die Lernmotivation. Sie gehen nur noch ungern oder gar nicht mehr in die Schule und auch ihre Gesundheit leidet unter der Angst.

Die Opfer sind ihren Angreifern immer unterlegen. Sie sind allein, die anderen zu mehreren. Mobbing hat kein bestimmtes Ziel. Es geht allein darum, die Opfer zu erniedrigen und auszuschließen.

Jugendliche und Kinder werden gemobbt, indem:

  • die anderen hinter dem Rücken über sie sprechen, Gerüchte und Lügen verbreiten.
  • gemeine Spitznamen für sie ausgedacht werden.
  • die Angreifer sie gezielt und öffentlich lächerlich machen.
  • ihnen abwertende Blicke und Gesten entgegenkommen oder sie nachgeäfft werden.
  • sie für dumm erklärt werden und nicht zu Wort kommen. Sind sie einmal zum Opfer erklärt, sind die Betroffenen regelrechten Bestrafungen durch die Gemeinschaft ausgesetzt: Sie werden aus der gesamten Klassengemeinschaft ausgegrenzt, nicht mehr nur von ihren Angreifern ausgeschlossen.
  • sich Mitschülerinnen und Mitschüler bei ihnen alles erlauben: Wegnehmen, Verstecken, Beschädigen von Schulmaterial und/oder Kleidung gehören dazu. In extremen Fällen werden sie sogar geschlagen und getreten; es gibt niemanden, der sie schützt. Häufig werden sie auch um Geld, Kleidung oder Musik-CDs erpresst.
  • sie ungerechtfertigt beschuldigt und für alles verantwortlich gemacht werden. Häufig sollen so auch die Lehrerinnen und Lehrer gegen sie aufgebracht werden.

Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sollten wissen: Mobbing hört nie von allein auf.

Was kann ich tun, wenn mein Kind gemobbt wird?

Wenn Sie als Eltern den Eindruck haben, dass Ihr Kind gemobbt wird – die Opfer sprechen oftmals aus Scham nicht darüber –, sprechen Sie die Lehrkräfte darauf an und besprechen Sie ein gemeinsames weiteres Vorgehen. Dies kann auf der Schulebene (beispielsweise Klassenkonferenz, Fragebogen), Klassenebene (wie etwa Regeln gegen Mobbing, Gespräche mit der Klasse) oder auf der Schülerebene (beispielsweise ernsthafte Gespräche mit Tätern und Opfern und deren Eltern) liegen. Speziell zum Umgang mit Mobbing gibt es konkrete Konzepte mit guten und positiven Erfolgen.

In schwerwiegenden Fällen kann es auch hilfreich sein, eine schulpsychologische Beratungsstelle aufzusuchen oder die Polizei hinzuzuziehen. Auf alle Fälle muss Ihr Kind spüren, dass Sie hinter ihm stehen und es in dieser schwierigen Situation begleiten. Beziehen Sie eindeutig Position gegen das Mobbing und werden Sie aktiv. Egal wie!

Tipps wenn das Kind gemobbt wurde

Sprechen Sie mit Ihrem Kind:

Kinder sollten wissen, dass sie sich bei Problemen an die Eltern wenden können. Gemeinsam können Sie dann den Ursachen auf den Grund gehen und
Lösungen finden. Wichtig ist es auch, die Lehrer zu kontaktieren und die Eltern der Täter anzusprechen, um weiterem Mobbing zuvorzukommen.

Belege für Cyber-Mobbing sichern:

Eltern sollten einen Screenshot (Bildschirmaufnahme) der unerwünschten Fotos und Informationen im Netz machen und sich Namen oder Nicknames (Spitznamen) der verantwortlichen Nutzer notieren. Wenn die Täter bekannt sind, sollten die Eltern der Täter mit den Belegen konfrontiert und aufgefordert werden, beleidigende oder verletzende Inhalte zu entfernen. Sinnvoll ist es auch, die Schule des Kindes anzusprechen, damit Cyber-Mobbing im Unterricht zum Thema gemacht wird.

Inhalte löschen lassen:

Wenn die Täter die Bilder oder Inhalte nicht freiwillig löschen, können Sie die Betreiber der entsprechenden Internetseiten auffordern, die beleidigenden und verletzenden Inhalte umgehend zu löschen. Bei Problemen hierbei können sich Eltern auch an Beschwerdestellen wie www.jugendschutz.net wenden.

Rechtliche Schritte einleiten:

Sollten weder die Hinweise an die Eltern der Täter und die Schule noch der Hinweis an den Betreiber der Seite Erfolg haben, so können Sie bei massiven Eingriffen in die Persönlichkeit die verantwortlichen Nutzer bei der Polizei zur Anzeige bringen.

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Hier kannst du gerne mit dabei sein!

 

Quelle: Bundesministerium für Familie, Elke Dörflinger (Diplompsychologin), eigene Recherchen