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Hyperaktive Kinder

Hyperaktive Kinder

Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)

Bei immer mehr Kindern und Jugendliche wird heute das Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) diagnostiziert. Hyperaktivität ist Ausdruck des Versuches der Kinder, Ereignisse, Erlebnisse und Veränderungen zu bewältigen, und beeinträchtigt sie häufig stark und auf ganz unterschiedliche Weise. Allen Ausformungen gemeinsam ist wohl, dass sie von Gefühlen wie Angst, Unsicherheit und Verwirrung ausgelöst oder begleitet werden. Hyperaktivität kann so als eine Antwort der Betroffenen auf die Auseinandersetzung mit der Umwelt bezeichnet werden.

Hyperaktive Kinder: Welche Merkmale kennzeichnen ADHS?

Menschen mit ADHS gelingt es in der Regel nur schwer, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren; sie können sich nur schwer auf Lerninhalte konzentrieren, zuhören, Aufgabenstellungen zur Kenntnis nehmen und diese dann auch ausführen. Kinder mit ADHS wirken zappelig, sehr spontan und impulsiv und lassen sich schnell ablenken. Sie scheinen oft zu handeln und zu sprechen, ohne vorher darüber nachzudenken.

Sind jedoch ihr Interesse und ihre Motivation geweckt, so können diese Kinder auch mit vollem Einsatz bei einer Sache bleiben und diese mit Leidenschaft zu Ende führen. Oft zeichnen sie sich durch Kreativität und Einfallsreichtum aus und können mit ungewöhnlichen Ideen überraschen.

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Ihre Umwelt stellen die Betroffenen meist vor große Geduldsproben: Denn in ihrer Spontaneität, Impulsivität und mit ihren häufig wechselnden Stimmungen werden sie oft als anstrengend und mitunter unberechenbar erlebt. Grenzsetzungen werden nicht akzeptiert, Missverständnisse, Enttäuschungen, Beziehungsstress und Kontaktabbrüche sind die Regel. Spannungen im Miteinander, Misserfolge in Schule und Beruf wirken in alle Richtungen emotional belastend und fördern wiederum wechselseitig Ablehnung und Aggression.

Die Zahl der Fehldiagnosen gerade bei ADHS ist allerdings beträchtlich. Alle oben beschriebenen Phänomene können auch durch innere Konflikte und Notlagen ausgelöst werden. Auch ist die ADHS-Symptomatik für sich genommen von ungezählten emotionalen Konflikten begleitet.

Ursache ist nach heutigem Forschungsstand ein Zusammenwirken biologischer, psychischer und sozialer Faktoren. Wichtig ist: ADHS darf nicht allein als individuelles Phänomen betrachtet werden, sondern man muss die Persönlichkeit des Kindes oder Jugendlichen mit seinen körperlich-seelischen Voraussetzungen, seine jeweilige Lebenssituation, die Lebensbedingungen einschließlich der materiellen Gegebenheiten und das familiäre und soziale Umfeld im Blick haben. Dies alles sollte als Orientierung für einen individuell zu entwickelnden Therapieplan dienen, in welchem strukturierende und stützende Maßnahmen seitens der Eltern, Psychotherapie und Beratung sowie stimulierende Medikamente ihren Platz haben können.

Hyperaktive Kinder und Medikamente

Auch wenn Sie bei ihrem Kind die beschriebenen Auffälligkeiten über einen längeren Zeitraum (länger als sechs Monate) beobachtet haben, sollten Sie sich zunächst mit seinen Lehrkräften oder Betreuerinnen und Betreuern austauschen und deren Erfahrungen mit einbeziehen. Übereilte Diagnosen werden Ihrem Kind nicht gerecht und helfen ihm überhaupt nicht! Das gilt ebenso, wenn an Sie der Verdacht von außen, etwa von den Lehrkräften, herangetragen wird. Stellen Sie Ihr Kind einem Arzt für Kinder- und Jugendmedizin,
-psychiatrie oder einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten vor und lassen Sie es entsprechend untersuchen.

Eine medikamentöse Therapie sollte nur nach gesicherter Diagnose, unter Einbeziehung aller Beteiligten – Eltern und Betreuungspersonen –,und mit ausführlicher Beratung und Anleitung erfolgen. Zuvor und/oder begleitend sollte aber immer die Psychotherapie und Beratung stehen. Dies bedeutet auch stets eine aktive Beteiligung der Eltern.

Hyperaktive Kinder: Vorsicht bei Medikamenten

Medikamente sollten dann eingesetzt werden, wenn der Leidensdruck des Kindes zu hoch ist, erhebliche Probleme bei der Alltagsbewältigung und den Anforderungen der Schule vorliegen, die schulischen Leistungen nicht dem eigentlich vorhandenen Intelligenzniveau entsprechen und die Ursachen dafür in massiven Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen vermutetet werden. Ist die Diagnose gesichert, können Medikamente ein wichtiger Bestandteil der Gesamttherapie sein.

Zudem gibt es auch andere Behandlungsansätze, die auf Medikamente verzichten oder als Ergänzung dienen. So gibt es neue und auch computergestützte Trainingsprogramme, welche Betroffenen Lernerfahrungen vermitteln, die dabei unterstützen, ihre Konzentration und Selbststeuerungsfähigkeit zu verbessern. Auch Naturheilverfahren und Homöopathie können Anwendung finden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin gezielt danach und seien Sie offen für alternative Wege.

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Quelle: Bundesministerium für Familie, Gisela Steinecke, eigene Recherchen