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Geld für Alleinerziehende

Geld für Alleinerziehende: So holst du mehr aus deinen Finanzen heraus

Alleinerziehend zu sein ist eine enorme Leistung – emotional, organisatorisch und leider oft auch finanziell. Viele Ein-Eltern-Familien müssen jeden Monat genau schauen, wie das Geld bis zum Monatsende reicht. Die gute Nachricht: Es gibt verschiedene staatliche Leistungen, Unterhaltsansprüche und ganz praktische Alltagstipps, mit denen du deine finanzielle Situation Schritt für Schritt verbessern kannst.

Auf dieser Seite bekommst du einen kompakten Überblick, wo du als Alleinerziehende*r mehr Geld herausholen kannst und wie du gezielt vorgehst. Alle aktuellen Beträge, Tabellen und Detailregelungen findest du im großen Ratgeber
Finanzielle Hilfen für Alleinerziehende.

1. Geld vom Staat: Welche Leistungen du unbedingt prüfen solltest

Der wichtigste Schritt ist, keine Leistung zu verschenken, die dir zusteht. Für Alleinerziehende kommen vor allem folgende Bausteine in Frage:

  • Bürgergeld und Mehrbedarf für Alleinerziehende:
    Wenn dein Einkommen nicht ausreicht, kannst du beim Jobcenter Bürgergeld beantragen. Alleinerziehende erhalten zusätzlich einen Mehrbedarf, weil sie die Kinder überwiegend allein versorgen. Ausführliche Infos und Beispiele findest du unter
    Bürgergeld für Alleinerziehende.
  • Kindergeld und Kinderfreibetrag:
    Kindergeld bekommst du für jedes Kind – unabhängig vom Einkommen. Zusätzlich prüft das Finanzamt automatisch, ob der Kinderfreibetrag für dich günstiger ist. Die Details dazu haben wir im Abschnitt „Kindergeld / Kinderfreibetrag“ des Ratgebers
    Geld & Finanzhilfen für Alleinerziehende
    zusammengefasst.
  • Kinderzuschlag:
    Der Kinderzuschlag ist eine wichtige Ergänzung zum Kindergeld, wenn du zwar dein eigenes Existenzminimum decken kannst, aber nicht das deines Kindes. Er kann sich auf einige hundert Euro im Monat summieren und verhindert oft, dass du Bürgergeld beantragen musst. Weitere Hinweise und Voraussetzungen findest du im Bereich „Kinderzuschlag“ im Finanzhilfen-Ratgeber.
  • Wohngeld:
    Hohe Mieten sind für Alleinerziehende besonders belastend. Mit dem Wohngeld kannst du einen Zuschuss zur Miete bekommen – auch zusätzlich zum Kinderzuschlag. Zuständig ist die Wohngeldstelle deiner Stadt oder Gemeinde.
  • Bildungs- und Teilhabeleistungen:
    Für Kinder aus Familien mit kleinem Einkommen gibt es Zuschüsse für Klassenfahrten, Schulmaterial, Mittagessen in Schule oder Kita und Vereinsbeiträge. Frag im Jobcenter oder bei der Wohngeldstelle nach dem Paket „Bildung und Teilhabe“.

Tipp: Gehe die Leistungen systematisch durch und hake für dich ab: Habe ich Bürgergeld , Wohngeld, Kinderzuschlag, Kindergeld und Bildungs- und Teilhabeleistungen geprüft oder beantragt? Eine strukturierte Übersicht über alle Bausteine findest du im Ratgeber
Finanzielle Hilfen und Geld für Alleinerziehende.

2. Unterhalt und Unterhaltsvorschuss: Geld, das deinen Kindern zusteht

Neben den staatlichen Leistungen spielen Kindesunterhalt und Unterhaltsvorschuss oft eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich gilt: Der Elternteil, bei dem das Kind nicht lebt, ist zum Barunterhalt verpflichtet. Die Höhe richtet sich nach der Düsseldorfer Tabelle und dem Einkommen des Unterhaltspflichtigen.

Zahlt der andere Elternteil gar nicht oder nur unregelmäßig, kannst du beim Jugendamt Unterhaltsvorschuss beantragen. Der Staat springt dann ein und holt sich das Geld – wenn möglich – beim unterhaltspflichtigen Elternteil zurück. Wie hoch der Unterhaltsvorschuss aktuell ist und welche Voraussetzungen gelten, beschreiben wir ausführlich hier:

Wichtig: Warte nicht zu lange, wenn Unterhalt ausbleibt. Unterhaltsvorschuss wird in der Regel nicht unbegrenzt rückwirkend gezahlt. Das Jugendamt hilft dir bei der Berechnung und beim weiteren Vorgehen.

3. Arbeiten, Minijob und Nebeneinkommen – ohne Leistungen zu verlieren

Viele Alleinerziehende stehen vor der Frage: „Lohnt sich ein Job oder Nebenjob überhaupt, wenn mir dadurch Leistungen gekürzt werden?“ Die Antwort lautet meistens: Ja, es lohnt sich – aber es kommt auf die Kombination an.

  • Prüfe, wie viel du neben Bürgergeld, Wohngeld oder Kinderzuschlag anrechnungsfrei hinzuverdienen darfst. Schon ein paar Stunden im Minijob oder ein Teilzeitjob können sich deutlich bemerkbar machen.
  • Frag beim Jobcenter bzw. der Familienkasse nach, bevor du einen Job antrittst, wie sich dein Einkommen konkret auf deine Leistungen auswirkt.
  • Wenn du (wieder) mehr arbeiten möchtest, können auch Kinderbetreuungskosten übernommen oder bezuschusst werden – informiere dich dazu bei deiner Kommune oder im Jugendamt.

Eine gute Orientierung, welche Leistungen sich wie kombinieren lassen, gibt dir die Detailseite zu
finanziellen Hilfen für Alleinerziehende.

4. Spartipps im Alltag: So bleibt dir jeden Monat mehr übrig

Neben zusätzlichen Einnahmen bringt es oft genauso viel, wenn du deine Ausgaben systematisch senkst. Gerade Alleinerziehende haben hier einige Möglichkeiten:

  • Rundfunkbeitrag (GEZ) prüfen:
    Beziehst du Bürgergeld, Sozialhilfe oder bestimmte andere Leistungen, kannst du dich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen. Das spart dir schnell mehrere hundert Euro im Jahr.
  • Kinderbetreuungskosten steuerlich absetzen:
    Ein Teil der Ausgaben für Kita, Tagesmutter, Hort oder Babysitter kann in der Steuererklärung angesetzt werden. Details dazu findest du im Abschnitt „Steuervorteile für Alleinerziehende“ auf der Seite zu den Finanzhilfen.
  • Regionale Vergünstigungen nutzen:
    Viele Städte bieten Sozialpässe, Ermäßigungen für Schwimmbad, ÖPNV oder Museen an. Erkundige dich beim Bürgerbüro oder Sozialamt nach Angeboten für Familien mit kleinem Einkommen.
  • Schulbedarf und Ausstattung günstig organisieren:
    Tauschtage an Schule oder Kita, Second-Hand-Läden, Online-Kleinanzeigen oder lokale Tauschbörsen helfen dabei, Kleidung, Schulranzen und Sportzeug deutlich günstiger zu bekommen.

5. Schritt-für-Schritt-Plan, wenn das Geld nicht mehr reicht

Wenn du merkst, dass du dauerhaft deine Rechnungen nicht mehr bezahlen kannst, hilft es, strukturiert vorzugehen:

  1. Haushaltsplan erstellen:
    Schreibe einen Monat lang alle Einnahmen und Ausgaben auf. So erkennst du, wo das Geld wirklich bleibt.
  2. Leistungen checken:
    Prüfe nacheinander Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Unterhaltsvorschuss und Bildungs- und Teilhabeleistungen. Eine vollständige Übersicht mit aktuellen Beträgen findest du im Ratgeber
    Finanzielle Hilfen & Geld für Alleinerziehende.
  3. Beratung nutzen:
    Schuldnerberatungen, Caritas, Diakonie oder andere soziale Träger beraten dich kostenlos und anonym. Auch viele Kommunen haben eigene Beratungsangebote für Alleinerziehende.
  4. Mit Gläubigern sprechen:
    Wenn es knapp wird, telefoniere frühzeitig mit Vermieter, Strom- oder Gasanbieter und versuche, Ratenzahlungen zu vereinbaren.
  5. Unterhalt klären:
    Zahlt der andere Elternteil nicht, nimm Kontakt zum Jugendamt auf und erkundige dich nach Unterhaltsvorschuss oder weiteren Schritten.

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„Finanzielle Hilfen und Geld für Alleinerziehende“.

 

Seite aktualisiert am 16. November 2025