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Lügen

LügenDie meisten Kinder kommen ab dem Vorschulalter in eine Phase, in der sie schwindeln, flunkern und schummeln. Dabei ist das meist nicht böse gemeint. Häufig können sie in diesem Alter Dichtung und Wahrheit nicht immer auseinanderhalten. So sind die ersten Unwahrheiten keine vorsätzlichen Lügen, sondern eher Fantasiegeschichten: Einbildung und Wirklichkeit verschwimmen. Eltern sollten Verständnis für kindliche „Spinnereien“ aufbringen und sie nicht abfällig als Lüge bezeichnen! Erst mit Beginn des Schulalters können viele Kinder die Wahrheit eindeutig erkennen, sich Alternativen zu ihr ausdenken, um sich damit Vorteile zu verschaffen. In dieser Phase experimentieren sie gern mit Wahrheiten und Unwahrheiten – eine Intelligenzübung, die soziale und kognitive Kompetenzen voraussetzt.

  • Eltern sollten diese Experimente mit der Fantasie zulassen und kein großes Thema aus den ersten Schwindeleien machen. Gleichzeitig empfiehlt es sich, klare Grenzen zu setzen und das Lügen nicht zu tolerieren.
  • Mitunter geht es Kindern auch um mehr Aufmerksamkeit. Wer eine neue, unwahre Geschichte erfindet, will mit dem Flunkern manchmal ein Signal setzen, um sich in den Mittelpunkt zu stellen. Eltern sollten dieses ernst nehmen, gleichzeitig aber stets verdeutlichen, warum Lügen ein untaugliches Mittel sind, Aufmerksamkeit zu erregen.
  • Wichtig ist es, einen klaren Standpunkt zu beziehen: Wann sind Ausflüchte und Notlügen erlaubt, wann nicht? Sie werden von Erwachsenen ganz selbstverständlich eingesetzt und das bekommen Kinder natürlich mit. Oft fordern Erwachsene Kinder sogar zum Lügen auf: „Bedank dich für das Geschenk bei der Oma, auch wenn es dir nicht gefällt, denn sie hat es mit viel Liebe ausgesucht!“ Eltern sollten mit dem Kind über Höflichkeits- und Notlügen im Gespräch bleiben.
  • Manchmal lügt ein älteres Kind auf der Suche nach seiner Identität seine Eltern an, um mehr Selbstständigkeit und mehr Freiraum zu erlangen. Es ist wichtig, dass Eltern deutlich machen, dass ein Kind mit Lügen nicht ans Ziel kommt. Gleichzeitig sollte über die Unzufriedenheit des Kindes gesprochen und gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht werden, seine Probleme zu mindern.

Mein Kind lügt mich an. Was mache ich jetzt?

Werden Lügen zur Gewohnheit und systematisch eingesetzt, um Vorteile zu erlangen, dann ist das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Kind vermutlich schon nachhaltig gestört. Haben mehrmalige Versuche von Ihrer Seite keinen Erfolg, Ihr Kind von seinem Verhalten abzubringen, zögern Sie in diesem Fall nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Professionelle Unterstützung finden Sie in den örtlichen Erziehungsberatungsstellen.

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Quelle: Bundesministerium für Familie, Cornelia Nitsch, eigene Recherchen