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Kinder loben

Kinder lobenLob tut gut – das gilt besonders für Kinder. Ein angemessenes Lob festigt die Beziehung zwischen Kindern und Eltern und fördert den kindlichen Leistungswillen. Kinder sind stolz auf ihre Leistung, das Selbstwertgefühl wächst und die Motivation, Neues zu lernen, steigt. Ein Kind lernt über die Anerkennung der Eltern, sich selbst anzuerkennen.

Im Alltag gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, erfreuliche Leistungen oder neue Entwicklungsschritte der Kinder positiv hervorzuheben. Entscheidend ist, dass Eltern diese Leistung wahrnehmen und angemessen loben.

  • Eltern sollten darauf eingehen, wenn ihr Kind einen neuen Entwicklungsschritt vollzieht: Wenn die kleine Tochter das erste Mal von sich aus daran denkt, die Zähne zu putzen, dann ist das ein Lob wert.
  • Wichtig ist, dass der Lobende zeigt, dass er sich mit dem Kind beschäftigt und das Lob klar abgewogen hat. Wenn es ein Bild für die Oma gemalt hat, kann auf Details verwiesen werden, die lobenswert sind: „Das Bild gefällt mir sehr! Toll, wie du die einzelnen Blätter so genau ausgemalt hast.“
  • Wenn ein Kind sich besonders angestrengt hat, sollte die Bemühung gelobt werden, auch wenn das Ergebnis nicht gleich positiv ist.
  • Es sollten vor allem positiv formulierte Feststellungen benutzt werden: „Gut, dass du daran gedacht hast, das Buch zurückzugeben.“ Und nicht: „Gut, dass du nicht schon wieder vergessen hast, das Buch zurückzugeben.“
  • Ein Lobender, der immerzu alles „ganz toll“ findet, verspielt die Wirkung des Lobens. Kinder nehmen diese Person und ihr Lob dann immer weniger ernst und erlernen nicht, sich selbst anzuerkennen und einzuschätzen. Diesen Kindern fällt es später auch schwer, mit Kritik umzugehen.
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Tipp für Eltern: Loben üben

Führen Sie sich den Tagesverlauf Ihres Kindes vor Augen: Welche Handlungen spiegeln eine neue Fähigkeit wieder? Was zeigt, dass es etwas gelernt oder sich an etwas erinnert hat? Wo haben Sie sich über Ihr Kind gefreut? All diese Erlebnisse sind ein Lob wert.

Wie wohltuend ein Lob wirkt, spüren Erwachsene ebenso gut wie Kinder. Langfristig wirkt es sich auf die gesamte Haltung aus und spendet ein Mehr an Zufriedenheit und an positiver Interaktion. Anerkennung, Beachtung und Lob richtig platziert, haben zudem eine stark motivierende Wirkung. Bei Kindern wirken solche unterstützenden Verhaltensweisen oft viel direkter. Auf zu wenig Anerkennung reagieren sie daher rasch mit Verunsicherung, Ängstlichkeit oder mit Aggression und Niedergeschlagenheit.

Der Umgang mit Lob wird stark durch das Verhalten in der Familie geprägt. Wer nicht gelernt hat, mit einem Lob umzugehen, dem fällt es schwerer, es anzunehmen oder auszuteilen. Ein roter Kopf, abwehrende Hände, verneinende Worte – Kinder merken sich schnell, wie ihre Eltern reagieren. Sie spüren, wann ein lobendes Wort von Herzen kommt und ob es die Situation wirklich trifft. Ein situationsbezogenes Lob – ohne dass darauf ein „Wenn und Aber“ folgt, wirkt deshalb umso kräftiger

Kinder loben: Gezieltes Lob ist besser

Weil im Familienalltag immer viel los ist, geschieht das Loben oft nebenher. „Du malst ja ganz wunderbar“, sagt da die Oma oder der Vater freut sich über Paul, „der einfach ein Mathe-Ass ist“. Solche allgemein gehaltenen Formulierungen haben jedoch nicht denselben Effekt wie ein konkret formuliertes Lob. Viel mehr Interesse und echte Anteilnahme lassen sich erkennen, wenn sich die Oma das Bild genau anschaut und die bunten Blätter an dem Baum lobt. Oder wenn sich der Vater darüber freut, dass sein Sohn die knifflige Textaufgabe lösen konnte.

Kinder wissen dann genau, worauf sie stolz sein können und welche Fähigkeiten sie besitzen. Spezifisches Lob wirkt sich deshalb auf Kinder besonders positiv aus, sie lernen besser mit Kritik umzugehen und sind flexibler darin, Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.

Kinder loben: Über die Erfolge des Kindes sprechen

Um gezielt ein Lob unterzubringen, hilft es, wenn Eltern abends zusammen mit ihrem Kind den Tag rekapitulieren. Beim Abendessen, nach dem Vorlesen oder beim Licht ausschalten kann noch einmal kurz darüber gesprochen werden, was an diesem Tag besonders gut gelaufen ist. Das kommt beim Kindergartenkind ebenso gut an wie in der Pubertät, denn Kinder und Eltern haben die Möglichkeit, gemeinsam und in Ruhe die wichtigsten Ereignisse zu besprechen.

So manches Mal erinnern sich Kinder weitaus besser an ihre kleinen oder großen Erfolgserlebnisse und bieten ihren Eltern damit eine gute Gelegenheit, gezielt mit einem Lob darauf einzugehen. Selbst wenn es in Elternaugen so scheint, als hätte sich ein Trotzanfall an den anderen gereiht, ist dann doch noch ein Lob für die selbst angezogenen Schuhe möglich.

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Quelle: Bundesministerium für Familie, Eduard Hild, eigene Recherchen